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Soul Eater
Wir kennen alle das typische Grundgerüst eines jeden Shounen Animes: Prügelnde Teenager mit großen Zielen die dank Powerups durch etliche Trainingssessions immer stärker werden und einen Fight nach dem anderen austragen. Auch "Soul Eater" stellt in dieser Hinsicht keine große Ausnahme dar und revolutioniert das Genre inhaltlich in keiner Weise, hebt sich aber dennoch um einiges von seinen Artverwandten ab. Und das auf eine unverwechselbar schräge, skurille, teils morbide, teils bizarre und vor allem extrem stylische Art und Weise die man in dieser Form in diesem Genre bisher so noch nicht gesehen hat. Den Bärenanteil daran hat die visuelle Präsentation, welche den Zuschauer in eine Welt eintauchen lässt die dank ihrer schummrig-schaurig-surreal-abstrakten Kulissen ein Feeling vermittelt, welches man sonst nur bei einem Tim Burton-Film verspürt. Ebenfalls Anteil daran hat der ständige Wechsel zwischen aberwitzigem Slapstick, brutaler Ernsthaftigkeit und schaurigen Gruselmomenten, welcher zuerst vielleicht als etwas makaber rüberkommt, in der Summe aber eine nahezu perfekte Harmonie ausstrahlt und "Soul Eater" als Ganzes zu einem ziemlich einzigartigen Erlebnis macht. Was zurück bleibt wenn man diese eigenwillige, jedoch faszinierende Kulisse umstößt? Shounen-Einheitsbrei? Fast aber auch nicht ganz. Während die Handlung sich mehr oder weniger den üblichen Geflogenheiten anpasst und die Charaktere standesgemäß in viele Kämpfe mit einigen Finsterlingen schickt, so trumpft der Cast mit viel individueller Klasse auf und bringt einige schräge Gestalten hervor von denen so manche auch gut die Hauptrolle in einem Psychostreifen spielen könnte. Hier findet man zuweilen die perfekte Symbiose aus Wahnsinn- und witz, sowie vermeintliche Stereotypen die sich dank übertrieben dargestellter Standardcharakteristika, welche den allerwelts Shounen-Hero üblicherweise prägen, auf parodistische Art und Weise hervorzuheben wissen. Hier kann man vieles einfach nicht in den Standardtopf schmeißen, vielmehr tanzt es an dessen Rand auf und ab, fühlt sich cool und macht kranke Mätzchen. "Soul Eater" macht aufgrund dessen fast durchgängig einen Mordsspaß und glänzt mit Abwechslungsreichtum, (Wahn)Witz und dank BONES auch mit vielen optischen Leckerlis, wozu man die großartig inszenierten Action-Szenen definitiv hinzuzählen, wenn nicht als Highlight nennen muss. Der einzige schwerwiegende Wehrmutstropfen ist die noch 10 Meilen gegen den Wind nach Deus Ex Machina stinkende Schlussphase der Handlung, wo man sich vom Manga entfernt und ein "Fullmetal Alchemist" raushaut, welches in diesem Fall zwar nicht ganz so unbefriedigend ausfällt, aber dennoch einen gewissen bitteren Beigeschmack hinterlässt. Nichts desto trotz kann sich "Soul Eater" zu guter Letzt einen respektablen Platz auf den vorderen Plätzen meiner Shounen-Hitlist sichern. Der Anime ist einfach zu stylisch, zu cool und zu kurios, als das die Schwächen hier irgendetwas groß trüben könnten.
Soul Eater Anime online
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